Seit Juni 2024 ist das neue Surface Pro 11 auf dem Markt, begleitet von der Einführung der Surface Laptop 7-Reihe – beide Serien setzen auf die neuen ARM-Prozessoren von Qualcomm. Mit Windows on ARM will Microsoft zu Apples M-Serie aufschließen – doch ist die Umsetzung gelungen?
Wie steht es um die Kompatibilität und die Vorteile von Windows on ARM im Arbeitsalltag?
Und welche Features bringt das Surface Pro 11 noch so mit?
In diesem Blog gehen wir diesen Fragen auf den Grund.
Kompatibilitätsprobleme mit Windows on ARM – endlich gelöst?
Wir haben für euch einige Apps für den Arbeitsalltag getestet und sind durchaus positiv überrascht. Anfang Juni 2024 hat das vielleicht noch anders ausgesehen, aber Stand jetzt – Dezember 2024, konnten wir alle unsere arbeitsbezogenen Programme installieren und 90% davon liefen native auf ARM*. Eine aktuelle Liste kompatibler Software für Windows on ARM findet ihr hier: windowsonarm.org
Software | ARM Unterstützung |
---|---|
Microsoft M36 | native |
One Drive | native |
Edge/Chrome/Firefox | native |
Visual Code Studio | native |
Google Drive | beta in native |
Capcut | native |
Davinci Resolve 19 | native |
Adobe Photoshop | native |
Hier sind noch ein paar Programme zu erwähnen, welche nicht native auf Windows on ARM laufen, aber emuliert werden können.
Software | ARM Unterstützung |
---|---|
AutoCAD | emuliert |
Adobe After Effects | emuliert |
Adobe Premiere Pro | emuliert |
*Hinweis: Warum ist native Software Unterstützung für Windows on ARM so wichtig?
ARM-basierte Geräte überzeugen mit beeindruckender Leistung und außergewöhnlicher Akkulaufzeit. Doch diese Vorteile schwinden erheblich, wenn Software nur per Emulation läuft. Dennoch zeichnet sich ein klarer Trend ab: Der Weg zu ARM-Geräten scheint geebnet, und die meisten Softwarehersteller werden früher oder später kompatible Anwendungen anbieten.
Für Power-User von Tools wie Adobe Creative Suite oder CAD-Software ist der Wechsel zu ARM derzeit jedoch noch nicht zu empfehlen.
Leistung auch mobil abrufbar
Was wie die sprichwörtliche “eierlegende Wollmilchsau” klingt, macht ARM tatsächlich möglich. Trotz gesteigerter CPU- und GPU-Leistung überzeugt die Technologie durch erheblich verlängerte Akkulaufzeiten. Besonders beeindruckend: Die volle Leistung steht auch im Akkubetrieb uneingeschränkt zur Verfügung.
Um das zu testen, haben wir das Surface Pro 11 mit einem Intel-basierten Dell Inspiron 7510 aus dem Jahr 2020 verglichen. Zwar sind die beiden Geräte grundverschieden – der Dell-Laptop ist mit einer dedizierten RTX 3050-Grafikkarte ausgestattet – doch unser Fokus lag nicht auf einem direkten Leistungsvergleich. Vielmehr interessierte uns, wie sich die Geräte verhalten, wenn sie am Netz angeschlossen sind und wie sie unter Akkubetrieb performen.
Wie im Diagramm ersichtlich, sinkt die Multicore-Performance bei herkömmlichen Intel-Prozessoren im Akkubetrieb um etwa 12 %, während die GPU-Leistung sogar um fast 90 % nachlässt. Im Gegensatz dazu bleibt die Leistung des Surface Tablets und den neuen ARM Chips von Snapdragon nahezu unverändert.
Was bedeutet das für den Alltag? Sie können die volle Leistung auch unterwegs nutzen – genau das, was man von mobilen Geräten erwartet. Dieses Verhalten macht ARM-basierte Geräte besonders attraktiv für den mobilen Einsatz.
Die von uns erzielten Geekbench-Ergebnisse entsprechen den offiziellen Benchmark-Werten, die online verfügbar sind. Das Surface Pro 11 mit dem Snapdragon X Plus erreicht dabei einen Single-Core-Score von 2210 und einen Multi-Core-Score von 12.050.
Die GPU-Leistung wurde mit OpenCL getestet und ergab einen beeindruckenden Score von 19312. Hier ist wieder zu bedenken, dass die Geräte im Akkubetrieb betrieben wurden. Natürlich hat eine dezidierte RTX 3050 eine weitaus höhere Spitzenleistung, jedoch kann diese aufgrund des hohen Energiebedarfs im Akkubetrieb nicht abgerufen werden.
Besonders bemerkenswert: Diese Performancewerte stammen von einem Tablet. In der Snapdragon Elite-Version des Geräts ist sogar noch ein Leistungsplus von 15–20 % zu erwarten.
Energieeffizient bei voller Leistung
Unsere Tests zeigen bei unterschiedlichsten Anwendungen nahezu konstante Akkulaufzeiten – sei es bei YouTube-Wiedergabe, der Arbeit mit Excel und Office oder beim Videoschnitt und Rendering in DaVinci Resolve (4K). Der gemessene Akkuverbrauch lag in allen Fällen zwischen 10 und 15 % pro Stunde, was einer realistischen Laufzeit von etwa 7,5 Stunden entspricht – und das ohne Energiesparmodus und bei voller Displayhelligkeit.
Microsoft gibt eine maximale Laufzeit von bis zu 14 Stunden an, die mit aktivierten Energiesparoptionen und reduzierter Bildschirmhelligkeit erreichbar sein soll. Auch wenn dies in der Praxis ambitioniert erscheint, ist eins klar: Mit dem Surface Pro 11 kommen Sie problemlos durch einen Arbeitstag.
Eine Ausnahme bildete Microsoft Teams, das mit rund 20 % Akkuverbrauch pro Stunde deutlich mehr Energie benötigte. Der Grund könnte in den KI-gestützten Kamerafeatures liegen, insbesondere im „Automatic Framing“ der Studio Effects. Dieses Feature erwies sich in unseren Tests als äußerst praktisch, da es dafür sorgt, dass Sie immer perfekt im Bild bleiben. Ein klarer Mehrwert für alle, die viel unterwegs sind, aber trotzdem in Videokonferenzen arbeiten!
Hinweis: Die hier gezeigten Vergleichswerte basieren auf etwa vier Jahre alter Hardware (Dell Inspiron 7510 aus dem Jahr 2020). Intel hat 2024 neue Prozessoren vorgestellt, die ein deutlich besseres Verhältnis von Energieverbrauch zu Leistung aufweisen. Dennoch zeigen diese Werte eindrücklich, wie sehr sich gerade für ältere Systeme ein Upgrade lohnen kann.
Fazit zu Windows on ARM auf dem neuen Surface Pro 11
Mit Windows on ARM und Geräten wie dem Surface Pro 11 setzt Microsoft neue Maßstäbe. Die konstant hohe Leistung im Akkubetrieb und die beeindruckende Energieeffizienz machen die Technologie ideal für mobile Arbeit.
Trotz dieser Vorteile bleibt die Kompatibilität spezieller Software ein Thema. Viele Anwendungen laufen bereits nativ, doch Power-User von Tools wie AutoCAD oder Adobe Premiere sollten noch abwarten, bis die Emulation durch native Apps abgelöst wird.
Für die meisten Office- und Alltagsanwendungen sind ARM-Geräte jedoch schon heute eine überzeugende Wahl. Die wachsende Softwareunterstützung zeigt: ARM hat das Potenzial, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern.
Überlegen Sie, in Ihrem Unternehmen auf Windows on ARM umzusteigen, sind aber noch unsicher? Als Microsoft Surface Partner beraten wir Sie gerne zu den besten Geräten für Ihre Anforderungen Lassen Sie uns bei einer Tasse Kaffee über Ihre Fragen sprechen – vielleicht können wir gemeinsam die letzten Zweifel ausräumen und den idealen Weg für Ihr Unternehmen finden.
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